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Kartoffel
Die Trüffel der Inkas
Autor: Markus   Datum: 03.10.2004 - 20:37   Ansichten 2999  
Kategorie: Lebensmittelkunde   Typ: Info

Berwertung: Keine Stimmen [Bewerte Artikel]
Anklicken zum VergrößernWie die Tomate ist die Kartoffel ein Nachtschattengewächs. Ihre Frucht ist die stark giftige Beere (Solanin). Die eßbaren Knollen sind verdickte Triebe, in denen Reservestoffe für das Auskeimen einer neuen Pflanze lagern, daraus erklärt sich ihr hoher Nährwert. Bevor der Keimprozeß beginnt, werden die tollen Knollen ausgebuddelt und der menschlichen Ernährung zugeführt.

Der Europa-Start der Kartoffel im Jahre 1621 war blumig: Sie wurde ihrer hübschen Blüten wegen als Zierpflanze aus Südamerika eingeführt. Erst im 18. Jahrhundert entdeckten die Europäer, was die Ureinwohner Südamerikas längst nutzten: die Kartoffelknolle als wohlschmeckendes preiswertes Grundnahrungsmittel.

Eine Knolle macht Karriere

Während sich die spanischen Eroberer an den sagenhaften Schätzen der Inkas berauschten, blieb das wahre Gold der Inkas, die Kartoffel, lange ein ungehobener Schatz.

Als sie dann nach Europa kam, wurde sie zunächst als Zierpflanze bestaunt und galt in Fürstenhäusern und Adelskreisen als besondere Delikatesse. In Deutschland verhalf schließlich der Preußenkönig Friedrich der Große der tollen Knolle zum Durchbruch - per Erlaß und mit List brachte er die Bauern dazu, die ungewohnte Feldfrucht anzubauen. Die Kartoffel wurde zum Volksnahrungsmittel.

Selten hat ein Nahrungsmittel unsere Eßgewohnheiten so stark beeinflußt wie die Kartoffel. Wer sich heute zeitgemäß ernähren und dabei gleichzeitig lustvoll genießen will, kommt ohne Kartoffel kaum aus.

»Morgens rund, mittags gestampfte, abends in Scheiben, dabei soll's bleiben - das ist gesund« dichtete schon Johann Wolfgang von Goethe. Was die bescheidene Kartoffel unter ihrer unscheinbaren Schale versteckt, ist sensationell. Und dabei haben 100 g Kartoffeln nur 68 Kalorien (285 kJ), das ist ungefähr nur soviel wie ein Apfel!

Die Kartoffel besteht zu rund 77 % aus Wasser und im übrigen aus geballter Energie. Die Kohlenhydrate sind schnelle Energielieferanten. Die Ballaststoffe brauchen wir für ein gut funktionierendes Verdauungssystem. Das Kartoffel- Eiweiß ist von der Menge her zwar gering, von der biologischen Wertigkeit her aber das beste. Es enthält Animoseren, die für unseren Organismus lebenswichtig sind. Das in der Kartoffel enthaltene Fett ist minimal und außerdem cholesterinfrei.

Die Kartoffel ist nicht nur ein kalorienarmes Kraftpaket, sondern auch ein Vitamin- Tresor. Besonders reichlich ist Vitamin C vertreten - zuständig für die Abwehr von Infekten, sowie die Steigerung der Konzentration und Leistung. Daneben spielen die Vitamine B 1, B2 und B6 eine wichtige Rolle - sie sind zuständig für starke Nerven, gute Sehkraft, feste Fingernägel, gesunde Haut, ein kräftiges Herz etc.

Trüffel der Inkas

Weltweit gibt es etwa 8000 Kartoffelsorten. Da ist das Angebot in deutschen Landen ausgesprochen mager: Nur 120 Speisekartoffelsorten sind vom Bundessortenamt zugelassen.

Die »Trüffel der Inkas« spielen dennoch auf dem Küchenfahrplan eine dominante Rolle, locken neuerdings Feinschmecker in Lokale, die sich ausschließlich auf Kartoffelspeisen spezialisiert haben. Von einem Dutzend bis zu 80 verschiedenen Knollengerichten reicht ihr Angebot.

Sorten: Nach ihren Kocheigenschaften werden Kartoffeln unterteilt:

  • FESTKOCHEND, z.B. für Kartoffelsalat, feste Salz-, Pell- und Bratkartoffeln

  • VORWIEGEND FESTKOCHEND, z.B. für weiche Salz- und Bratkartoffeln, Püree, Puffer, Klöße

  • MEHLIGKOCHEND, z.B. für Püree, Puffer, Klöße, Eintöpfe, Gratin.

Aus dem hiesigen Anbau kommen die ersten Speisekartoffeln im Juni/ Juli. Sie gelten als Delikatesse, sollten bald nach dem Kauf verzehrt werden, die ganz frühen samt der dünnen Schale. Auch mittelfrühe Sorten (August/September) sind zum baldigen Verbrauch gedacht. Erst die mittelspäten bis späten Sorten (September/Oktober) eignen sich zum Einkellern.

Von ihrem Ruf als »Dickmacher« haben Ernährungsphysiologen die Kartoffel befreit. Im Gegenteil: Wer abnehmen will, kann das mit einer Kartoffeldiät versuchen. Eine Portion (drei Kartoffeln mit zusammen 270 g) hat nur 185 Kilo-Kalorien, weniger als eine Portion Reis (215 kcal) oder die gleiche Menge Nudeln (207 kcal).


Unter der Kartoffelschale sitzt Wertvolles:

  • leicht verdauliche Kohlenhydrate

  • wertvolles pflanzliches Eiweiß

  • kaum Fett

  • 11 verschiedene Vitamine, insbesondere Vitamin C und Stoffwechselvitamine der B-Gruppe

  • 15 verschiedene Mineralstoffe (z. B. Kalium zur Schlackenausschwemmung, Eisen, Magnesium, Calcium, Phosphor)

  • Balaststoffe zur Förderung der Verdauung.


Quelle: Kartoffelsalate.de
  
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